Wahrheit und Bewährung

Philosophieren für die Praxis

In diesem Taschenbuch, das 1983 erschienen ist, sind 14 Artikel abgedruckt, die Jaspers zwischen 1947 und 1964 an verschiedenen Orten publiziert hat und von denen einzelne zuvor schon in anderen Sammelbänden erschienen sind, und zwar in Rechenschaft und Ausblick (1958), Philosophie und Welt (1963), Hoffnung und Sorge (1965), sowie Philosophische Aufsätze (1967). Hans Saner, der die Zusammenstellung dieses Sammelbandes besorgt hat, schreibt im Vorspann zu diesem Bändchen:

„Diese 14 Aufsätze zu praktischen Fragen unserer Zeit gehen gemeinsam von der Überzeugung aus, dass philosophisches Denken in der alltäglichen Welt Aufgaben hat: Es erinnert an die Offenheit der Vernunft in der Orientierung über alles Praktische und an die Chance der Freiheit für das Handeln und in ihm. Jaspersʼ Philosophieren kämpft dadurch gegen jedes ab- und ausschließende Denken, und es wirbt für die Verwirklichung möglicher Freiheit. Der Weg von der Wahrheit über die Offenheit zur Freiheit im konkreten Handeln ist der Weg seiner Bewährung.“

Der I. Abschnitt (7-15) besteht aus einem autobiographischen Artikel (Mein Weg zur Philosophie), der aus einem Radiovortrag entstanden ist, den Jaspers im Februar 1951 über Studio Basel gehalten hat.

Der II. Abschnitt (17-45) umfasst zwei Artikel zur Philosophie der Erziehung. Den ersten (Von den Grenzen pädagogischen Planens) hat Jaspers 1952 für das „Basler Schulblatt“ geschrieben. Der zweite Artikel (Freiheit und Autorität) basiert auf einem Vortrag, den Jaspers anlässlich einer Konferenz von Schweizer Gymnasialdirektoren im Jahr 1951 in Basel gehalten hat.

Der III. Abschnitt (47-107) enthält vier Artikel, die später dann auch in dem Bändchen Der Arzt im technischen Zeitalter (1986) zusammengefasst wurden. Der erste Artikel (Die Idee des Arztes) gibt einen Text wieder, den Jaspers am 6. Juni 1953 als Vortrag beim Schweizer Ärztetag gehalten hat. Der zweite (Arzt und Patient) erschien erstmals 1953 in der Zeitschrift „Studium Generale“. Der dritte (Der Arzt im technischen Zeitalter) stammt von einem Vortag, den Jaspers 1958 auf der 100. Tagung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Wiesbaden gehalten hat. Der vierte Artikel (Zur Kritik der Psychoanalyse) erschien erstmals 1950 in der Zeitschrift „Der Nervenarzt“.

Im IV. Abschnitt (109-200) sind sechs Artikel zusammengefasst, die verschiedene Reflexionen über Politik betreffen. Der erste Text (Vom europäischen Geist) gibt den Vortrag wieder, den Jaspers 1946 bei den „Rencontres Internationales“ in Genf gehalten hat, wo er eine Kontroverse mit Georg Lukács gehabt hat (vgl. dazu den Artikel von N. Kapferer in Jg. 6 [1993] des Jahrbuchs der Österreichischen Karl-Jaspers-Gesellschaft). Den zweiten Artikel (Über Gefahren und Chancen der Freiheit) schrieb Jaspers ursprünglich für die Zeitschrift „Der Monat“, wo er 1950 erschien. Der dritte Artikel (Wahrheit, Freiheit, Friede) ist der Text von Jaspersʼ Rede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Jahr 1958. Der vierte Artikel (Werden wir richtig informiert?) besteht aus dem Inhalt eines Radiovortrags, den Jaspers 1952 im Bayerischen Rundfunk gehalten hat. Der fünfte Artikel (Die Unzuverlässigkeit der Menschenrechte) erschien erstmals im Sommer 1965 in der Zeitschrift „Euros“. Der sechste und letzte Artikel dieses Abschnitts (Politische Schriftsteller und politisches Handeln) ist ein Wiederabdruck aus dem Sammelband Hoffnung und Sorge aus dem Jahr 1965.

Der V. und letzte Abschnitt dieses Bändchens ist wie der erste autobiographischer Natur, er besteht nur aus einem Artikel (Aus welchen Kräften leben Sie?), der 1964 verfasst wurde.

Karl Jaspers, Wahrheit und Bewährung. Philosophieren für die Praxis.
München: R. Piper & Co. Verlag 1983.

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